Das KI-Glossar, das Sie 2025/2026 wirklich brauchen
- luisalager5
- vor 4 Tagen
- 4 Min. Lesezeit
Wir alle kennen es: Die KI-Welt ist voller Fachjargon. Man liest von "Agenten", "Tokens" und "RAG", aber ehrliche Antworten, was das konkret für Ihr Unternehmen bedeutet, fehlen oft. Als Experten für KI-Adoption wissen wir bei Mindmode: Echte Transformation beginnt nicht mit Buzzwords, sondern mit Klarheit.
Technologie allein schafft keinen Wert. Der Wert entsteht, wenn Ihr Team die Werkzeuge versteht, ihnen vertraut und sie souverän anwendet.
Deshalb haben wir den Hype entmystifiziert. Hier ist das KI-Glossar 101 – die 10 Begriffe, die Sie wirklich verstehen müssen, um KI in Ihrem Team pragmatisch und gewinnbringend einzusetzen.

1. Modell (z.B. LLM - Large Language Model)
Was es ist: Das "Gehirn" der KI. Bekannte Beispiele sind GPT-4, Google Gemini oder Llama 3. Es ist ein riesiges neuronales Netz, das auf unvorstellbaren Datenmengen trainiert wurde.
Was es für Sie bedeutet: Die Qualität Ihrer KI-Ergebnisse hängt direkt von der Qualität des Modells ab. Wichtig ist auch die Multimodalität: Moderne Modelle verstehen nicht nur Text, sondern auch Bilder, Audio und Code. Sie können ein Bild hochladen und die KI fragen, was darauf zu sehen ist, oder eine Audio-Aufnahme eines Meetings zusammenfassen lassen.
2. Prompt
Was es ist: Ihre Anweisung an die KI. Jeder Text, den Sie in die Chatbox eingeben, ist ein Prompt.
Was es für Sie bedeutet: Stellen Sie sich die KI wie ein leeres, weisses Blatt Papier vor (wie im Transkript erwähnt). Sie können damit einen Papierflieger falten, ein Bild malen oder einen Geschäftsbericht schreiben. Der Prompt ist Ihr Pinsel. Je klarer Ihre Anweisung, desto besser das Ergebnis.
3. Prompt Engineering
Was es ist: Die Fähigkeit (oder Kunst), effektive Prompts zu schreiben. Es geht darum, der KI nicht nur was sie tun soll, sondern auch wie sie es tun soll.
Was es für Sie bedeutet: Dies ist die entscheidende menschliche Fähigkeit in der Zusammenarbeit mit KI. Ein guter Prompt definiert vier Dinge:
Rolle: "Du bist ein erfahrener Schweizer Anwalt für Baurecht."
Kontext: "Ich prüfe einen Werkvertrag für ein KMU..."
Aufgabe: "Analysiere die folgenden Klauseln auf Risiken..."
Output-Format: "Erstelle eine Tabelle mit Klausel, Risiko und Empfehlung." In unseren Schulungen ist dies ein Kernbaustein, um aus Mitarbeitern kompetente KI-Nutzer zu machen.
4. Token
Was es ist: Die Art und Weise, wie eine KI Text "liest". Ein Token ist nicht unbedingt ein ganzes Wort, sondern oft nur ein Wortteil oder ein Satzzeichen (z.B. "Mindmode" könnte aus 2 Tokens bestehen: "Mind" und "mode").
Was es für Sie bedeutet: Tokens sind die "Währung" der KI. Sie bestimmen zwei Dinge: die Kosten (viele Anbieter rechnen pro Token ab) und das Gedächtnis der KI.
5. Kontextfenster (Context Window)
Was es ist: Das "Kurzzeitgedächtnis" der KI, gemessen in Tokens.
Was es für Sie bedeutet: Dies ist eine der wichtigsten praktischen Grenzen von KI. Wenn ein Modell ein Kontextfenster von 128.000 Tokens hat, kann es nicht einen 200.000-Token-Bericht (ca. 150 Seiten) auf einmal analysieren. Es wird den Anfang "vergessen", während es das Ende liest. Dieses Limit zu kennen und durch clevere Aufteilung von Aufgaben (Multi-Step Prompting) zu umgehen, ist entscheidend für die Analyse grosser Dokumente.
6. Temperatur (Temperature)
Was es ist: Eine Einstellung (meist von 0 bis 1), die den Grad der "Kreativität" oder des "Zufalls" im KI-Output steuert.
Was es für Sie bedeutet: Dies ist ein simpler Hebel mit grosser Wirkung.
Tiefe Temperatur (z.B. 0.1): Nutzen Sie dies für faktenbasierte Aufgaben. Die KI gibt präzise, vorhersehbare Antworten (z.B. Vertragsanalyse, Datenextraktion, Zusammenfassungen).
Hohe Temperatur (z.B. 0.8): Nutzen Sie dies für kreative Aufgaben. Die KI wird mehr "halluzinieren" und verschiedene Varianten vorschlagen (z.B. Brainstorming für Marketing-Slogans, Erstellung von Blog-Ideen).
7. RAG (Retrieval-Augmented Generation)
Was es ist: Ein technischer Ansatz, bei dem die KI ihr "Weltwissen" (Pre-Training) mit einer externen, aktuellen Wissensdatenbank kombiniert.
Was es für Sie bedeutet: Das ist der Schritt, um KI wirklich für Ihr Unternehmen zu personalisieren. Anstatt nur das Internet zu kennen, kann die KI durch RAG auf Ihre Dokumente zugreifen – Ihre internen Handbücher, Ihre Projektdaten, Ihre Support-Tickets. Sie beantwortet Fragen nicht mehr allgemein, sondern basierend auf Ihrem Firmenwissen.
8. Custom GPT (oder "Gem" bei Google)
Was es ist: Die praktische Anwendung von RAG und Prompt Engineering. Ein "Custom GPT" ist ein kleiner, spezialisierter Assistent, den Sie für eine wiederkehrende Aufgabe konfigurieren.
Was es für Sie bedeutet: Dies ist pures "Enablement". Sie können einen Assistenten bauen (oder von uns bauen lassen), der perfekt auf eine Aufgabe trainiert ist.
Beispiel: Ein "Onboarding-Assistent", der mit Ihrem Mitarbeiterhandbuch gefüttert ist und neuen Angestellten Fragen zu Spesen oder IT-Richtlinien beantwortet.
Beispiel: Ein "Marketing-Assistent", der Ihre Marken-Richtlinien kennt und Texte immer in der richtigen Tonalität verfasst.
9. KI-Agent (Agent)
Was es ist: Der vielleicht wichtigste Begriff für die Zukunft. Ein Agent ist eine KI, die nicht nur denkt und spricht, sondern auch handelt. Sie hat "Hände" – also Zugriff auf andere Tools (APIs, Konnektoren).
Was es für Sie bedeutet: Dies ist der Unterschied zwischen einem Assistenten und einem autonomen Mitarbeiter. Ein Chatbot kann Ihnen eine Reise nach London planen. Ein Agent kann die E-Mail des Kunden lesen, Ihren Kalender prüfen, den Flug buchen, das Hotel reservieren und Ihnen die Bestätigung schicken. Hier liegt das grösste Potenzial für echte Prozessautomatisierung.
10. Metaprompting
Was es ist: Eine Technik, bei der Sie die KI bitten, Ihnen beim Erstellen eines perfekten Prompts zu helfen.
Was es für Sie bedeutet: Dies ist ein fantastischer Weg zur "Befähigung statt Abhängigkeit". Wenn Sie bei einer komplexen Aufgabe feststecken, beschreiben Sie Ihr Problem der KI und fragen Sie: "Was brauchst du von mir, um diese Aufgabe perfekt zu lösen? Stelle mir die Fragen, die dir fehlen." oder "Schreibe mir einen Experten-Prompt, um dieses Problem zu analysieren." Sie nutzen die KI, um selbst ein besserer KI-Nutzer zu werden.
Vom Wissen zur Kompetenz
Diese Begriffe zu kennen, ist der erste Schritt. Der entscheidende zweite Schritt ist, sie in Ihre täglichen Prozesse zu integrieren.
Bei Mindmode fokussieren wir uns genau darauf. Wir übersetzen den Hype in messbare Resultate und machen Ihre Mitarbeitenden zu versierten Anwendern. Denn die beste KI ist die, die von Menschen verstanden, akzeptiert und mit Neugier genutzt wird.
Bereit, von Definitionen zu echten Resultaten zu kommen? Lassen Sie uns in einem unverbindlichen Gespräch herausfinden, wie KI Ihr Unternehmen wirklich voranbringen kann. Klar, ehrlich und auf Augenhöhe.


